Unsere Geschichte
19. Jahrhundert
In der Mitte des 19. Jahrhunderts entstand in Braunschweig neben anderen auch die Progressverbindung Allemannia. Sie wurde am 01. Mai 1850 gestiftet und wählte die Farben schwarz-gold-blau. Sie verfolgte ähnliche Ziele wie die am 18. Oktober 1817 auf dem Wartburgfest von den Burschenschaften formulierten. Nach kurzer Zeit musste sich die Allemannia jedoch aufgrund von einem behördlichen Verbots vertagen. Im Jahre 1871 gründeten Braunschweiger Verbindungsstudenten einen Fechtverein, der ein hohes Ansehen an der Hochschule genoss. Am 10. November 1873 gründete dieser Fechtverein die Burschenschaft Alemannia. Man wählte die Farben schwarz-gold-rot. Dem allgemeinen burschenschaftlichen Wahlspruch „Ehre Freiheit Vaterland“ fügte man noch den Wappenspruch „Per aspera ad astra“ (Durch den Staub zu den Sternen) hinzu. Ihr Ziel war es, die Moral und den Fleiß der Studierenden zu fördern und das Sittlichkeitsprinzip durchzusetzen. Am 23. Oktober 1875 wurde die Tradition der Progressverbindung Allemannia von den vier verbliebenen Gründern an unsere Burschenschaft Alemannia in feierlicher Form übergeben. Die Farben der Progressverbindung sind seitdem mit Unterbrechungen die Altherrenfarben, d.h. sie werden als zweites Band von allen Alten Herren (Verbindungsmitglieder nach dem Studium) getragen. 1877 hatte die Alemannia den Vorsitz der Studentenschaft bei der Einweihung des neuen Hochschulgebäudes in der Pockelsstraße inne.
20. Jahrhundert
Im Jahr 1913 wurde das Alemannenhaus am Rebenring eingeweiht. Der bald folgende Ausbruch des 1. Weltkriegs verhinderte eine lange Freude am neuen Haus. In den kommenden Jahren standen die meisten Bundesbrüder unter Waffen. Anfang des Jahres 1919 wurde die Technische Hochschule in Braunschweig zum ersten Nachkriegssemester geöffnet, und es hieß, die durch Fronterfahrungen geprägten Bundesbrüder wieder neu zu integrieren. Auf dem Burschentag des Jahres 1919 schlossen sich die Burschenschafter der Universitäten und Technischen Hochschulen zur Deutschen Burschenschaft (DB) zusammen (Austritt 2013). Dieser Dachverband ist auch heute noch der Dachverband von ca. 120 Burschenschaften in Deutschland und Österreich.
Im Sommersemester 1929 hatte zum ersten Mal eine NS-Studentengruppe 3 von 20 Sitzen im AStA inne. Unter wesentlicher Beteiligung unseres Bundesbruders Karl Mühlenpfordt wurde Reichsminister a.D. Severing (SPD) Ehrendoktor der TU. In der Folge beschloss die Alemannia, dass ihre Bundesbrüder parteilos sein sollten, um politischen Konflikten aus dem Wege zu gehen. Unter einer Landesregierung mit einem nationalsozialistischen Minister sollte die Braunschweiger Studentenschaft in das Fahrwasser des National Sozialistischen Deutschen Studenten Bundes (NSDStB) gezogen werden. Am 18.10.1935 wurde die Deutsche Burschenschaft aufgelöst, und es wurde für die Bundesbrüder Pflicht, der SS oder SA anzugehören.
Im Wintersemester 1935/36 wurde die B! Alemannia unter Zwang in Kameradschaft Alemannia umbenannt. Geleitet wurde sie von nun an von einem NSDStB-Kameradschaftsführer. Dies war die Ursache für Streitigkeiten, so dass die Kameradschaft gegen Ende des Wintersemesters aufgelöst wurde und das Haus an das National Sozialistische Kraftfahrer Korps (NSKK) zugeteilt (Enteignung) wurde. Im Jahre 1945 nahm die Technische Hochschule den Studienbetrieb als erste Hochschule in Deutschland wieder auf. Das Haus wurde durch die Alliierten beschlagnahmt und geplündert. Am 11.12.1948 schlossen sich in erster Linie Alte Herren der Alemannia zum „Verein der Förderer der AStV“ zusammen. Im Februar 1951 erfolgte dann die Umbenennung in B! Alemannia. 1956 wurde das Freundschaftsverhältnis mit der B! Ghibellinia Stuttgart eingegangen.
21. Jahrhundert
Vom 28. April bis zum 1. Mai 2000 wurde unter großer Anteilnahme der Aktiven und Alten Herren das 150. Stiftungsfest gefeiert. Im Jahre 2006 konnten wir mit unseren Stuttgarter Bundesbrüdern das 50-jährige Bestehen unser Freundschaftsverhältnis feiern. Am 18. Mai 2013 hat die Braunschweiger Burschenschaft Alemannia mit großer Übereinstimmung der Mitglieder den sofortigen Austritt aus dem Dachverband Deutsche Burschenschaft beschlossen. Vom 30. September bis zum 3. Oktober 2016 wurde in Jena die Allgemeine Deutsche Burschenschaft (ADB) gegründet. Die Braunschweiger Alemannen sind wie die Stuttgarter Ghibellinen Gründungsmitglied des neuen Dachverbands. Im Sommersemester 2023 entschieden wir uns nach mehrjähriger Überlegung den Dachverband zu verlassen und dachverbandsfrei zu werde.